Living History (englisch für "gelebte Geschichte") nennt man die Darstellung historischer Lebenswelten durch Personen, deren Kleidung, Ausrüstung und Gebrauchsgegenstände in Material und Stil möglichst realistisch der dargestellten Epoche entsprechen.
Der in den deutschen Sprachgebrauch übernommene Begriff Living History ist offiziell nicht exakt definiert und umfasst daher als Überbegriff auch die Experimentelle Archäologie und das Reenactment. Häufig werden auch die Mittelalterszene und das Liverollenspiel LARP in diesem Zusammenhang genannt, obwohl sie eher zum Histotainment zu rechnen sind.
In Nordamerika wird unter living history und reenactment kein Unterschied gemacht. Im deutschen Sprachraum lassen sich hingegen folgende Abgrenzungen herleiten. Die Grenzen sind jedoch fließend.
Der englische Begriff Living History steht für den Versuch, fiktionale historische Stoffe, sogenannte generische Ereignisse unter wissenschaftlichen Voraussetzungen aufzuarbeiten. Er entwickelte sich aus der Theorie der Historiographie, die der Philosoph und Historiker Robin George Collingwood für das historische Reenactment aufgestellt hat. Nach Collingwood kann Geschichte nur durch das Wiedererleben verstanden werden. Living History sollte daher nach seiner Auffassung "gelebte Geschichte" sein, die auf Basis eines wissenschaftlichen Ansatzes ganze geschichtliche Epochen verständlich und vermittelbar macht.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Living_History